Mein Foto
Name:
Standort: Osnabrück, NDS, Germany

Montag, Mai 01, 2006

Drogen

Neulich berichtete mir meine Mutter, dass es im heimatlichen Emsland einen neuen Drogentrend gibt. Irgendwer geht von Haus zu Haus und schneidet die Blüten, bzw. Triebe von den Hortensien ab. Fachkundig wußte meine Mutter zu berichten, dass die Blüten getrocknet würden, um sie später zu Rauchwerk zu verarbeiten. Jugendliche hätten das im Rahmen dieses mysteriösen Kriminalfalls ausprobiert (ich denke mal, nur um sicher zu gehen, dass es sich um ein Drogendelikt handelt). Und meine Mutter regt sich - zurecht - darüber auf, dass die Pflanzen auf Jahre nicht mehr blühen werden.

Das gibt Anlass nachdenklich zu werden. Werden in den Kifferbuden bald statt zarter Hanfpflanzen Hortensienbüsche wachsen? Wie kommt man eigentlich auf die Idee Hortensienblüten zu rauchen? Die gemeine Hortensie (lat. Hydrangea) gilt nun nicht gerade als hip. Es ist doch eher ein konventionelles, ja konservatives Gewächs in den Vorgärten unserer Elterngeneration. Rauchen die Kids bald Stiefmütterchen? Hat jetzt also selbst die Drogenszene eine konservative Wende genommen? Armes Deutschland!

Doch in einem ähnlichen Fall gab die Brandenburgischen Landesstelle gegen die Suchtgefahren e. V. bereits Entwarnung (vgl. Märkische Allgemeine vom 13.3.2003): Die Triebediebe seien eine Randerscheinung, der Vorfall solle nicht überwertet werden. Lediglich in den USA diene die Pflanze seit längerer Zeit gelegentlich als Marihuanaersatz. Also doch: Von wegen Entwarnung! Die konvervative Welle schwappt umaufhaltsam ins gute alte Europa!

1 Comments:

Blogger AlexanderL said...

In der Tat ein mit Sorge zu betrachtender Trend: Flower Power ist wieder im Kommen.

7:10 PM  

Kommentar veröffentlichen

<< Home