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Freitag, Mai 26, 2006

Verschwörungen

Ich verstehe diesen ganzen Hype nicht. Im Moment sind Verschörungstheorie so in wie seit der Mondlandung nicht mehr. Wenn man den Fernseher einschaltet, dann wird man überrollt mit Geschichten um den Heiligen Gral und das nur wegen eines durchschnittlichen Nachfolgeromans eines sehr spannenden Vorgängerthrillers. Beim Lesen des "Sakrilegs" habe ich mir immer vorgestellt, wie Dan Brown in seiner Studierstube sitzt und nachgrübelt, mit welchem Hammer er "Illuminati" toppen könnte. Das Ergebnis jedenfalls ist ein hanebüchenes Konglomerat von absurden Ideen, die ganz nett wegzulesen waren. Die Aufregung über den offenbar zusammenfabulierten Inhalt halte ich für übertrieben bis lächerlich.
Noch übertriebener und lächerlicher ist allerdings die Diskussion um den Heiligen Gral, die jetzt entbrannt ist. Ich glaube da fast an eine Verschwörung. Wie sonst ließe sich erklären, dass erwachsene Menschen über einen fiktiven Roman diskutieren als wäre das alles passiert. Wie sonst kann man die Verdummungsmaschinerie verstehen, die angelaufen ist mit dem Ziel den Fernsehzuschauer glaubhaft zu machen, dass ein zweitklassiger Moderator den Heiligen Gral am Ende einer reißerischen Dokumentation vielleicht in Händen hält. Das ernüchternde Ergebnis erfährt man natürlich nach der Werbepause.
Doch selbst als Verschwörungsfreund wird es schwer, sich vorzustellen, dass jemand, der das ganz große Geheimnis kennt, sich durch eine Millionen Euro dazu überreden lässt, ernsthaft eine Information über den Heiligen Gral an einen Redakteur oder Journalisten zu verkaufen. Schließlich muss man doch befürchten, dass der gleich zum BND rennt und seinen Rapport abgibt. Da möcte man doch herausschreiben: "Wacht auf: Es gibt keine Verschwörung!". Ich habe jedenfalls beschlossen, nicht mehr bei dem Verschwörungsquatsch mitzumachen. ... Ach Mist: Jetzt habe ich ja doch mitgemacht.